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Das Wichtigste in Kürze
  • Die Wirtschaftsweisen prognostizieren in ihrem Frühjahrsgutachten für Deutschland nur ein Wirtschaftswachstum von mageren 0,1 Prozent.

  • Die Europäische Zentralbank belässt die Leitzinsen bei 4,5 Prozent – Zinssenkungen könnten noch Zeit benötigen.

  • Es geht aber voran: Die Inflation in Deutschland und der Eurozone ist erneut gesunken.



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    Jetzt haben wir den Salat. Das Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsweisen bescheinigt Deutschland ein Mini-Wachstum für das Jahr 2024.

    Wirtschaftsweise: Schlechte Politiknoten für die drei großen „D“

    Zugegeben: Die 1,3-Prozent-Prognose vom vergangenen Herbst war schon nicht allzu vielversprechend. Aber das Frühjahrsgutachten 2024 der fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute kratzt mit seiner Wachstumsprognose von 0,1 Prozent an der Grenze zur Stagnation. Oliver Holtemöller vom Leibnitz Institut für Wirtschaftsforschung in Halle nannte als Gründe für das fast negative Wachstum die „drei großen D“ Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung. Diese drei Themen seien strukturell wichtig für die deutsche Wirtschaft – und in allen Bereichen gebe es „große Politik-Versäumnisse“. Stichwort Demografie: In den nächsten Jahren gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente, was zu einem spürbaren Arbeitskräftemangel führen wird. Dies könne schon bald zur größten Wachstumsbremse werden, so die Wirtschaftsweise Veronika Grimm von der Technischen Universität Nürnberg, da die Zahl der Arbeitskräfte direkt das Produktionspotenzial beeinflusse.

    Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen bezeichnet die Wachstumszahlen als „dramatisch schlecht“. Er betont die Notwendigkeit, durch Reformen die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in einem völlig veränderten globalen Umfeld zu stärken und zu erhalten. Sorgen bereitet der Konsum: Die Menschen sparen und halten sich mit Einkäufen zurück. Kredite sind immer noch teuer, sodass deutsche Unternehmen ihre Gewinne vor allem im Ausland machen. Der Blick auf die Börse bestätigt dies: Der DAX entwickelt sich prächtig, trotz des Menetekels der Wirtschaftsweisen.



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  • Inflation in Deutschland auf dem Rückzug

    Immerhin: Trotz der schlechten Konjunkturaussichten geht auch die Inflationsrate in Deutschland zurück. Im Februar 2024 lag sie bei +2,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Januar 2024 hatte sie bei +2,9 Prozent und im Dezember 2023 bei +3,7 Prozent gelegen. Niedriger war sie laut Statistischem Bundesamt zuletzt im Juni 2021. „Die Inflationsrate hat sich weiter abgeschwächt“, kommentiert Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, die neuen Werte, „die Preissituation bei Energie entspannt sich weiter. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel hat sich deutlich verlangsamt und liegt nun erstmals seit mehr als zwei Jahren unter der Gesamtteuerung.“ Die Entlastung kam wie so oft von den Energiepreisen: Diese lagen im Februar 2024 trotz des Wegfalls der Preisbremsen und der Erhöhung der CO₂-Bepreisung um 2,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Dieser Preisrückgang wirkte sich dämpfend auf die Inflationsrate aus. Auch im Euroraum nahm die Inflationsrate etwas Dampf aus dem Kessel. Nach einer Vorausschätzung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, wird die jährliche Inflationsrate im Euroraum im Februar 2,6 Prozent betragen, nach 2,8 Prozent im Januar.


    Das ImmoScout24-Zinschart zeigt dir interaktiv den aktuellen Stand der Sollzinsen an. Damit siehst du auf einen Blick, zu welchem Zinssatz du aktuell durchschnittlich finanzieren könntest, aufgeteilt nach Zinsbindungsfristen. Außerdem zeigen wir dir die Zinsentwicklung des letzten Jahres im Überblick. Einfach mit der Maus über die Graphen fahren oder mit dem Finger antippen, schon siehst du den jeweiligen Zinssatz!


    Scheren die USA aus?

    Anders sieht es auf der anderen Seite des Atlantiks aus. Im Februar 2024 stiegen die Verbraucherpreise in den USA im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 3,2 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als im Januar 2024. Ohnehin scheint die Inflation in den USA nach oben und unten zu schwanken. Im vergangenen November lag sie mit 3,1 Prozent niedriger, im März mit 3,4 Prozent aber schon wieder höher als der aktuelle Wert. Dieses uneinheitliche Verhalten der Inflationsrate hat natürlich auch Auswirkungen auf die Geldpolitik der Fed. Sie beeinträchtigt die Aussichten auf eine rasche Zinswende. Am 20. März entschied Fed-Chef Jerome Powell zum fünften Mal in Folge, die relativ hohen Leitzinsen unangetastet zu lassen: Sie liegen in einem Korridor zwischen 5,00 und 5,25 Prozent. Der Druck, die Zinsen schnell zu senken, ist nicht groß, denn die Konjunkturdaten für die USA sind - anders als für Deutschland - durchaus erfreulich: Das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt wird den Prognosen zufolge um 2,1 Prozent zulegen. Das sind 0,7 Prozentpunkte mehr als noch im Dezember prognostiziert.

    EZB: Im Sommer wissen wir mehr

    Die Stagnation der Leitzinsen zeigt sich auch bei der Europäischen Zentralbank. Trotz sinkender Inflation und schwächelnder Konjunktur hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Euroraum zum vierten Mal in Folge unverändert gelassen. Der EZB-Rat beließ den Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Notenbank Geld besorgen können, wie im Vorfeld erwartet auf dem aktuellen Niveau von 4,5 Prozent. Die EZB formuliert es so: Die aktuelle Entwicklung der Inflationsrate stimme die Währungshüter zwar zuversichtlicher, aber „nicht hinreichend zuversichtlich“, um geldpolitisch zu reagieren. Und in diesem Ton geht es weiter: EZB-Chefin Christine Lagarde betonte: „Wir brauchen in den nächsten Monaten noch viel mehr Informationen, um ausreichend sicher zu sein.“ Zur nächsten Zinssitzung im April werde sie „etwas mehr“ wissen. Zur übernächsten im Juni dann „deutlich mehr“. Mit anderen Worten: Trotz der schlechteren Konjunkturaussichten hält die EZB an ihrem geldpolitischen Kurs fest. Eine Inflationsrate von zwei Prozent wird auf alle Fälle angestrebt, komme was da wolle.

    Kleine Randnotiz: Ein langjähriger Verfechter der Nullzinspolitik hat im vergangenen Monat begonnen, die Geldpolitik wieder restriktiver zu gestalten, was ein gutes Zeichen für die wirtschaftliche Entwicklung sein dürfte. Die Rede ist von der „Bank of Japan“, die am 19. März 2024 beschlossen hat, den Leitzins auf eine Spanne von 0,0 Prozent bis 0,1 Prozent anzuheben. Ein kleiner Schritt für die japanische Wirtschaft, aber ein großer für die Statistik: Es war die erste Leitzinserhöhung seit 17 Jahren.

    Für alle, die einen Immobilienkredit benötigen, zeigte sich in den Monaten bis Februar: Ausbleibende Leitzinserhöhungen oder gar die Erwartung vonZinssenkungen waren bereits in den Zinsen eingepreist. Doch das hat sich im vergangenen Monat erstmals wieder geändert. Offenbar triggert die Melange aus Konjunkturflaute und gleichbleibend hohen Leitzinsen höhere Bauzinsen, wie das ImmoScout24-Zinsbarometer belegt. Unser Rat: Wer eine Immobilie finanzieren möchte, sollte die Zinsentwicklung genau beobachten und im passenden Moment zuschlagen. 



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    ImmoScout24-Zinsbarometer

    Entwicklung der Bauzinsen von März zu April grafisch dargestellt mit farbigen Balken. Zahlen sind im folgenden Text zum Zinsbarometer enthalten. Entwicklung der Bauzinsen von März zu April grafisch dargestellt mit farbigen Balken. Zahlen sind im folgenden Text zum Zinsbarometer enthalten.

    Im März zeigte sich deutlich: Die Abwärtsentwicklung der Zinsen ist kein Dauerzustand. Im vergangenen Monat stiegen die Bauzinsen teilweise deutlich an.

    Die Zinssätze für Darlehen mit verschiedenen Laufzeiten haben sich folgendermaßen verändert: Bei fünfjährigen Darlehen stieg der Zinssatz von 3,69 Prozent im Vormonat auf 3,84 Prozent, was einem Anstieg von 0,15 Prozentpunkten entspricht. Bei zehnjährigen Darlehen erhöhte sich der Zinssatz von 3,58 Prozent im Vormonat auf 3,65 Prozent, ein Anstieg von 0,07 Prozentpunkten. Richtig stark wuchsen die Zinsen für 15-jährige Darlehen. Hier stieg der Zinssatz von 3,68 Prozent im Vormonat auf 3,85 Prozent , was einem Anstieg von 0,17 Prozentpunkten entspricht. Bei Baudarlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren stieg der Zinssatz von 3,81 Prozent im Vormonat auf 3,93 Prozent, ein Anstieg von 0,12 Prozentpunkten. 


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    Miniglossar - wichtige Fachbegriffe in diesem Artikel

    Fed ist die Abkürzung für Federal Reserve. Damit ist die Zentral- oder Notenbank der USA gemeint.

    Geldpolitik Darunter versteht man alle Maßnahmen eines Staates, die Geldversorgung und Kreditangebote der Banken zu regulieren, um wirtschaftspolitische Zwecke zu erfüllen. Dahinter steht das Ziel, den Wert des Geldes einer Volkswirtschaft stabil zu halten.

    Leitzinsen Diese von der Zentralbank eines Landes festgelegten Zinsen geben an, zu welchen Konditionen sich Kreditinstitute bei der Noten- bzw. Zentralbank Geld leihen können. Sie sind ein wichtiges Steuerungsmittel der Geldpolitik.

    Ratingagenturen: Dies sind Unternehmen, welche die Kreditwürdigkeit anderer Unternehmen und Staaten bewerten. Ist die Wahrscheinlichkeit von Kreditrückzahlungen hoch, erhalten die betreffenden Unternehmen/Staaten ein gutes Rating. Das höchste wird als "Triple A", also AAA bezeichnet. Zu den bekanntesten Ratingagenturen gehören "Standard & Poor's", "Moody's" und "Fitch".

    Rezession: Eine Phase im Konjunkturzyklus (daneben gibt es noch Aufschwung, Boom und Depression). Man spricht üblicherweise von einer Rezession, wenn sich die Wirtschaft in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen abschwächt oder zumindest gleichbleibt.

    Seitwärtsbewegung: Von Seitwärtsbewegungen spricht man, wenn sich der Kurs oder die Zinsen weder nach oben noch nach unten bewegen, sondern sich gleichmäßig entwickeln. 

    Volatilität: Wenn etwas als volatil bezeichnet wird, bedeutet dies, dass es einer hohen Unsicherheit, Instabilität oder Schwankung unterliegt. In Bezug auf Finanzmärkte kann Volatilität auf schnelle und große Preisschwankungen von Aktien, Währungen, Rohstoffen oder auch Zinsen hinweisen.

     

    *Hinweis: Bei den Zinsen handelt es sich um Durchschnittswerte der bei ImmoScout24 gelisteten Baufinanzierer zum angegebenen Stichtag. Für die Kalkulation wurden folgende Modelldaten verwendet: Angestellte:r, Darlehenssumme: 200.000 Euro, Beleihungsauslauf: 80 Prozent, Tilgungsrate: 3 Prozent.  

    Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).





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    Zinsentwicklung im Rückblick

    Du willst wissen, wie sich die Zinsen über die letzten Monate entwickelt haben? Dann wirf einen Blick in unser Zinskommentar-Archiv. Dort findest du alle Zinskommentare des letzten Jahres:

     

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