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Aktualisiert am 23. Juni 2020
Veröffentlicht am 16. Dezember 2019


Über 10.000 Gemeinden gibt es in Deutschland. Jede kann den Gewerbesteuerhebesatz selbst definieren. Die Spanne ist enorm. Das sollte bei der Standortwahl in Betracht gezogen werden. Wir zeigen 16 Gemeinden mit den niedrigsten Hebesätzen aus 16 Bundesländern.


Jede Firma ab einer bestimmten Größe zahlt an ihrem Standort Gewerbesteuer. Aufgrund der kommunalen Selbstverwaltungsgarantie können die Kommunen diesen Satz jedes Jahr festlegen. So entscheiden sie, wie hoch die Einnahmen der Gemeindekassen sein sollen. Deswegen sind die Bürgermeister auch daran interessiert Unternehmen anzusiedeln. Zuletzt gab es einen regelrechten Wettbewerb bei der Ansiedlung von TESLAS Gigafactory, die nun in Grünheide, in unmittelbarer Nähe zu Berlin, gebaut wird.

So berechnet sich die Gewerbesteuer


Die Gewerbesteuer wird anhand des ermittelten Gewinns berechnet, aber erst ab einem Jahresgewinn von 24.500 Euro. Der Gewinn wird mit der Gewerbesteuermesszahl von 3,5 Prozent multipliziert, die deutschlandweit gültig ist. Das Endergebnis wird dann mit dem jeweiligen Gewerbesteuerhebesatz multipliziert. Diesen definiert jede Gemeinde selbst. Der Hebesatz lag in den vergangenen zwei Jahren deutschlandweit bei durchschnittlich 402 Prozent.

Dazu ein Rechenbeispiel:

Jahresgewinn 100.000 Euro x 3,5 % = 3.500 Euro

3.500 Euro x 402 % = 14.070 Euro Gewerbesteuerlast


16 von über 10.000 Gemeinden sind besonders günstig


Die Hebesätze innerhalb Deutschlands variieren stark. Seit 2004 besteht ein Mindest-Hebesatz von 200 Prozent. Dieser wird derzeit ausschließlich in der Gemeinde Rögnitz in Nordwestmecklenburg (200 Einwohner) angewendet. Rögnitz ist eine von 16 Gemeinden, die einen besonders niedrigen Gewerbewertsteuerhebesatz haben - nämlich unter 250 Prozent. Den deutschlandweit höchsten Gewerbesteuerhebesatz von 900 Prozent wendet die Gemeinde Dierfeld in Rheinland-Pfalz an, die 12 Einwohner hat.

Zurück zum Rechenbeispiel:

Die Firma mit einem Jahresgewinn von 100.000 Euro müsste, je nachdem wo sie sich ansiedelt, entweder nur 7.000 Euro Steuern in der Gemeinde Rögnitz zahlen oder 31.500 Euro in der Gemeinde Dierfeld.


Wie relevant ist der Gewerbesteuerhebesatz?


Nicht die wohlhabenden Gemeinden schrauben den Hebesatz nach oben, sondern vor allem solche, die kurzfristig auftretende Finanzierungsschwierigkeiten überbrücken müssen, so der Deutsche Industrie- und Handelskammertag. Bei einer Erhöhung ist Bedarf an den Steuergeldern anscheinend hoch: 54 Gemeinden ab 20.000 Einwohnern haben ihren Hebesatz im vergangenen Jahr erhöht – dreiviertel davon um mehr als 10 Prozentpunkte. Vor allem in kleineren Gemeinden bis 50.000 Einwohnern ist die Dynamik des Hebesatzes groß.

Bei der Firmenansiedlung sollte man natürlich nicht nur auf den Hebesatz der Gewerbesteuer achten. Dem Unternehmer stellen sich schließlich noch andere Fragen: Stimmt die infrastrukturelle Anbindung des Standorts? Komme ich an benötigte Fachkräfte? Doch wenn man flexibel ist, lohnt sich ein Blick auf unsere Karte der deutschen Gewerbesteuer-Oasen.




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