Fördermittel für Existenzgründer

Welche Förderung gibt es für die Existenzgründung?

Für die Existenzgründung wird vor allem eines benötigt: Kapital. Da das bei vielen Gründern zu Beginn nicht zur Verfügung steht, bieten Städte, Gemeinden sowie Bund und Länder verschiedene Förderprogramme an. Interessant sind für Gründer zinsgünstige Kredite, wie sie beispielsweise von der KfW-Bank gewährt werden. Zudem werden Bürgschaften für Darlehen oder Zuschüsse für eine Beratung zur Verfügung gestellt. Bei einer Auswahl von rund 2.000 Förderprogrammen in Bund, Ländern und EU können angehende Gründer schnell den Überblick verlieren – finden Sie hier umfassende Informationen darüber, welche Fördermittel für Ihr Gründungsvorhaben infrage kommen.


Diese allgemeinen Förderprogramme können Gründer nutzen

Förderdarlehen sind beliebte Mittel zur Kapitalbeschaffung. Hier ist vor allem die KfW-Bank mit ihrem umfassenden Portfolio an Gründerkrediten eine häufig genutzte Anlaufstelle. Zu den wichtigsten Fördermitteln zählen:

KfW Förderprogramme
Details Förderung
Gründerkredit-Startgeld der KfW
  • bis zu 100.000 durch KfW
  • keine Untergrenze
  • kein Eigenkapital erforderlich
  • niedrige und festgeschriebene Zinsen
  • Laufzeit von fünf oder zehn Jahren
  • geeignet für Existenzgründer, Freiberufler, Unternehmensnachfolger, junge Unternehmen

Gründerkredit-Universell der KfW

  • bis zu 25 Millionen Euro
  • mit anderen Fördermitteln kombinierbar
  • lange Laufzeit
  • Finanzierung nahezu aller Vorhaben
  • geeignet für Existenzgründer, Unternehmensnachfolger; Freiberufler; junge mittelständische Unternehmen, die nicht länger als fünf Jahre am Markt sind; Investitionen im Ausland
ERP-Regionalförderprogramm der KfW
  • Förderung kleinerer und mittlerer Unternehmen in strukturschwachen Regionen
  • Zinsvorteil für Unternehmen in neuen Bundesländern
  • Förderung von Neu- und Erweiterungsinvestitionen
  • Laufzeit bis zu 20 Jahre
  • mit anderen Förderungsmitteln kombinierbar
  • geeignet für in- und ausländische kleinere sowie mittlere Unternehmen, die mindestens fünf Jahre am Markt sind; Freiberufler; Vermietung und Verpachtung von Gewerbeimmobilien (unabhängig von der Dauer der Geschäftstätigkeit)

Darüber hinaus können Gründer, je nach Branche, weitere Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen:


Andere Förderprogramme
Details Förderung

High-Tech Gründerfonds

  • Beteiligungsfonds des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, der KfW-Bankengruppe und 18 Unternehmen
  • Förderung von technologieorientierten Unternehmen in der Seed-Phase
  • bis zu 500.000 Euro in der ersten Runde, bis zu zwei Millionen Euro insgesamt
  • neben Kapital auch Know-how und Netzwerk
  • Alternative für höheren Kapitalbedarf: Coparion Fonds

Mikrokredite

  • interessant, wenn nur ein geringer Betrag bis 25.000 Euro benötigt wird
  • Alternative zur Hausbank
  • Vergabe durch Mikrofinanzinstitute, die Kredite aus dem Mikrokreditfonds Deutschland verwalten
  • vergleichsweise hohe Zinsen
  • Sicherheit durch Bürgschaft in Höhe von 50 bis 100 Prozent
Bürgschaftsbanken der Bundesländer
  • Bürgschaftsbank verbürgt sich für den Gründer und übernimmt das Ausfallrisiko
  • Bürge bis zu einer Million Euro, wenn Existenzgründer Darlehen nicht zurückzahlen kann
  • Bund und Länder übernehmen Teilrisiko
  • Bürgschaft läuft über die Hausbank, die als Mittler zwischen Unternehmer und Bürgschaftsbank fungiert

Welche Zuschüsse Existenzgründer beantragen können

Neben diesen Förderungen in Form von Darlehen können Gründer Zuschüsse aus öffentlicher Hand nutzen. Die Auswahl ist groß und daher für viele zukünftige Unternehmer nur schwer zu überblicken. Einen entscheidenden Vorteil haben alle Zuschüsse gemeinsam: Sie müssen nicht zurückgezahlt werden. Zu den wichtigsten Zuschüssen zählen:

Zuschüsse Details Zuschüsse

Gründungszuschuss durch die Agentur für Arbeit

  • Hilfe zur Gründung eines Unternehmens aus der Arbeitslosigkeit
  • kein Pflichtleistung – Gewährung liegt im Ermessen der Arbeitsagentur
  • Höhe des Zuschusses hängt vom zuvor bezogenen Arbeitslosengeld ab plus 300 Euro für die Sozialversicherung
  • Zuschuss für sechs Monate und eventuell neun weitere Monate
  • Alternative bei Arbeitslosengeld II: Einstiegsgeld

Exist-Gründerstipendium

  • für wissenschaftliche Mitarbeiter, Doktoranden und Gründer, die direkt aus dem Studium heraus gründen
  • Förderbanken der Länder haben hierzu verschiedene Programme eingerichtet
  • gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Gründungsprämie für Handwerker
  • regional unterschiedliche Zuschüsse je nach Bundesland
  • beispielsweise Meistergründungsprämie von Europäischem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), bei dem Handwerker bis zu drei Jahre nach bestandener Meisterprüfung Anrecht auf Zuschuss haben
Innovationszuschuss
  • Förderung von innovativen Geschäftsideen
  • zum Beispiel durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)
  • Zuschüsse für Personalkosten und Kosten für Dienstleistungen Dritter
  • ZIM-Zuschüsse können für Einzelprojekte, Kooperationsprojekte sowie Kooperationsnetzwerke beantragt werden
  • zudem können Kosten für die Forschung, Entwicklung und Realisierung neuer Verfahren, Produkte und Dienstleistungen durch das ERP-Innovationsprogramm der KfW-Bank gefördert werden

Investitionszuschuss INVEST

  • 2013 von der Bundesregierung ins Leben gerufen
  • soll für private Investoren einen Anreiz schaffen, sich mir Venture Capital an Unternehmern in der Start-Up-Phase zu beteiligen
  • private Investoren, sogenannte Business Angels, werden mit dem Zuschuss beim Erwerb von Geschäftsanteilen gefördert
  • Zuschuss liegt bei 20 Prozent des investierten Betrags, wenn mindestens 10.000 Euro investiert werden
  • 50.000 Zuschuss pro Jahr
  • Zuschuss muss nach Verkauf der Anteile nicht zurückgezahlt werden
Zuschüsse für Gründungsberatung
  • Beratung insbesondere in den ersten Jahren wichtig
  • Kosten für Gründercoach können durch einen Zuschuss übernommen werden
  • in fast jedem Bundesland gibt es diverse Programme für die Beratung vor der Gründung, jeweils zu unterschiedliche Konditionen
  • nach Gründung können Beratungskosten durch das BAFA-Programm „Förderung unternehmerischen Know-hows“ zu 50 bis 80 Prozent übernommen werden
  • BAFA richtet sich an drei Unternehmerarten: Jungunternehmer unmittelbar nach Existenzgründung, ab drittem Jahr nach Gründung, in Schwierigkeiten

Wer ist für die Vergabe von staatlichen Fördermitteln zuständig?

Zum einen gibt es die bundesweiten Förderprogramme, wie etwa von der Bundesagentur für Arbeit oder der KfW-Bankengruppe, zum anderen gibt es Förderungen, die sich regional unterscheiden. Für diese sind die Förderbanken der Bundesländer zuständig. Welche Förderbank mit welchen Fördermittel für die Unternehmensgründung infrage kommt, hängt also grundsätzlich vom Ort der Gründung ab:

  • Bremer Aufbau Bank 
  • IFB Investitions- und Förderbank Hamburg
  • IBB Investitionsbank Berlin
  • ILB Investitionsbank Brandenburg
  • Investitionsbank Sachsen-Anhalt
  • Investitionsbank Schleswig-Holstein
  • ISB Rheinland-Pfalz
  • L-Bank Baden-Württemberg
  • LfA Förderbank Bayern
  • LFI Mecklenburg-Vorpommern
  • NBank Niedersachsen
  • NRW Bank Nordrhein-Westfalen
  • Sächsische Aufbaubank
  • Saarländische Investitionskreditbank
  • Thüringer Aufbaubank
  • WIBank Hessen

Förderungen in weiteren Unternehmensphasen


Auch nach der Gründung haben Unternehmer die Möglichkeit, von weiteren Förderungsmitteln zu profitieren. Diese unterstützen sie in verschiedenen Unternehmensphasen:

  • in der Wachstumsphase: Mit diversen Fördermitteln können Investitionen oder Produktentwicklungen finanziert werden.
  • in der Krise: Unternehmen in der Krise können auf Förderprogramme wie „Runder Tisch“ zurückgreifen, die Zuschüsse für Coaches und Krisenberatung gewähren.
  • für die Nachfolgeregelung: Einige Förderprogramme, wie beispielsweise das StartGeld der KfW, sind nicht nur auf die Existenzgründung, sondern auch auf die Unterstützung bei einer Unternehmensnachfolge ausgerichtet.
  • für spezielle Vorhaben: Sollen spezielle Vorhaben und Projekte, wie etwa Maßnahmen zur Energieeffizienz, umgesetzt werden, können für diese Zwecke spezielle Fördermittel beantragt werden. Solche stellt beispielsweise das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bereit.

Welche Alternativen zu Fördermitteln gibt es?


Wer als Gründer Eigenkapital einbringen kann, ist oftmals nicht auf staatliche Fördermittel angewiesen. Auch finanzielle Unterstützung durch Familie und Freunde kann eine Alternative sein. Ist durch dieses Kapital die Anfangszeit erst einmal überbrückt, kann das junge Unternehmen durch konsequentes Bootstrapping wachsen. So behält der Gründer alle Anteile am Unternehmen. Allerdings muss er sich darauf einstellen, dass es bis zum Erreichen der Wachstumsziele länger dauern kann als mit Fremdkapital.

Eigenkapital muss allerdings nicht nur aus der eigenen Tasche oder der von Familienmitgliedern kommen. Business Angels oder Crowdinvesting sind Alternativen, wenn Kapital in Höhe von mehreren 10.000 Euro benötigt wird. Bei höherem Bedarf kommen Inkubatoren oder Venture-Capital-Geber infrage. Bei diversen Veranstaltungen können Gründer vor Investoren pitchen und diese von ihrer Unternehmensidee überzeugen.


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