Die nächste Nebenkostenabrechnung wird erheblich höher ausfallen – insbesondere wegen der Energiepreise. Das Gute: Du hast bereits Monate vor der Abrechnung ausreichend Zeit, um sparsamer zu heizen. Oft reichen Änderungen der Gewohnheiten aus. Mit vielen kleinen Handgriffen kannst du die Kosten erheblich abfedern. 

Restwärme nutzen

Reste verwerten, statt sie wegzuwerfen – dieses Ideal lässt sich auch auf den Energieverbrauch anwenden. Zwei Beispiele: Im Wasserkocher ist noch heißes Wasser vom abendlichen Teeaufguss übrig? Schnell in eine Wärmflasche gefüllt, wärmt es schon mal das Bett vor. Wenn du den Backofen nach Gebrauch offenstehen lässt, nutzt du die Restwärme als Raumheizung für die Küche. Allerdings sollte das nicht dazu führen, dass der Backofen länger als nötig in Betrieb ist, denn das wäre wiederum eine große Energieverschwendung. Übrigens: In der Regel kann man ihn schon einige Minuten vor Ende der Garzeit abschalten.

Leib und Seele wärmen

Wärme ist nicht nur eine Frage der Gradzahl auf dem Thermometer, sondern auch ein Gefühl. Mit einem heißen Tee unter einer kuscheligen Decke auf dem Sofa, dazu ein spannendes Buch oder deine Lieblingsplaylist: All das entspannt und hilft gegen inneres Frösteln. Auch leckeres Essen mit winterlichen Gewürzen, ein Raum mit Kerzenlicht oder angenehmen Düften tragen zum emotionalen Wohlfühlklima bei. Das macht Heizen natürlich nicht überflüssig, doch es könnte leichter fallen, das Thermostat ein wenig sparsamer einzustellen.



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Sparsam duschen

Kürzer duschen, empfiehlt der Bundeswirtschaftsminister als Energiesparmaßnahme – und liegt damit richtig. Wer fünf statt sieben Minuten duscht, spart damit etwa 30 Prozent Energie. Die Wassertemperatur von 40 auf 37 Grad abzusenken, bringt noch einmal zehn Prozent, ein Sparduschkopf für einen Preis ab ca. 20 Euro um die 20 Prozent. Rechnet man auch noch den Wasserverbrauch dazu, kommt bei täglichem Duschen übers Jahr eine dreistellige Summe zusammen. Falls dein Warmwasser elektrisch beheizt wird, macht sich die Ersparnis bei deiner Stromrechnung bemerkbar.

Teppich verlegen

Die in Altbauten leider oft mangelhafte Dämmung des Fußbodens können Teppiche nicht ersetzen, aber sie können das Kälteempfinden verändern. Während es sich auf nackten Dielen meist kalt anfühlt, werden Räume mit flauschigem Bodenbelag sogar wärmer wahrgenommen als sie tatsächlich sind. So muss das Heizungsthermostat nicht ständig nach oben gedreht werden. Besonders behaglich fühlen sich Teppiche und Läufer aus Wolle an. Als schnelle Lösung helfen auch schon ein paar warme Hausschuhe gegen das Kältegefühl.


Vorhänge an das Fenster

Die Verglasung älterer Fenster entspricht nicht dem zeitgemäßen Wärmeschutzstandard. Im Winter wirken sie wie „Kältelöcher“ und erhöhen den Heizbedarf. Dagegen helfen Jalousien, Rollos oder Vorhänge aus dicht gewebten Stoffen, die in kalten Nächten stets geschlossen werden sollten. Achte aber darauf, dass Heizkörper unter den Fenstern nicht vom Behang bedeckt werden, denn dann würde die Wärme gleich mit ausgesperrt. Aus dem gleichen Grund sollen Heizkörper auch nicht mit Möbeln verstellt oder verkleidet werden.

Wäsche richtig trocknen

Wohin mit nasser Wäsche, wenn man keinen Trockner oder Trockenraum im Haus hat? Besser nicht auf den Wäscheständer im Wohnzimmer! Bei hohem Feuchtegehalt kühlt sich die Luft ab und die Heizung muss kräftig Gas geben, um die eingestellte Temperatur zu halten. Zudem ist die Gefahr von Feuchte- und Schimmelschäden hoch. Da ist es tatsächlich günstiger, zumindest große Wäschestücke für ein bis zwei Euro im Waschsalon zu trocknen. Wenn du einen Balkon hast, kannst du deine Wäsche auch im Winter draußen trocknen lassen. Es dauert nur etwas länger als im Sommer.

Nebenkosten prüfen!

Wegen der rasant gestiegenen Energiepreise stellen sich Mieter:innen schon jetzt auf Nachzahlungen bei den Mietnebenkosten ein. Doch bevor du zahlst, solltest du die jährliche Nebenkostenabrechnung überprüfen. Dafür bietet ImmoScout24 den Nebenkosten-Check an. Häufig sind Abrechnungen fehlerhaft, oder es werden Kosten umgelegt, die eigentlich allein die Vermieterseite zu tragen hat. Was die Heizkosten angeht, sind Vermieter:innen verpflichtet, Brennstoff wirtschaftlich einzukaufen. Scheint dir der Gaspreis auf der Abrechnung unverhältnismäßig hoch, sprich es an und schlage gegebenenfalls einen Versorgerwechsel vor.


Der Trick mit dem Hebel

Einhebelmischer an Waschbecken und Spüle sind praktisch in der Bedienung. Aus Energiespargründen solltest du aber den Hebel immer auf der „kalten“ Seite stehen lassen und nicht, wie meist üblich, in der Mitte. Dann nämlich wird bei jeder Wasserentnahme auch der Zulauf für Warmwasser geöffnet, egal ob man es braucht oder nicht. Selbst wenn noch gar kein warmes Wasser fließt, dreht sich schon das Zählwerk. Fürs schnelle Händewaschen zwischendurch oder zum kurzen Abspülen der Teetasse reicht fast immer kaltes Wasser.

Zusammenrücken

Je mehr Personen in einem Raum, desto schneller wird es warm. Mit menschlicher „Abwärme“ aus der Raumluft kann man sogar Gebäude beheizen. Im kleinen Rahmen lässt sich das Prinzip auch zu Hause in der Familie oder Wohngemeinschaft nutzen. Warum nicht mal wieder abends zusammen im Wohnzimmer sitzen, spielen oder Filme schauen, anstatt dass jede:r im eigenen Zimmer auf dem Laptop vor sich hin streamt? Während ihr euch gemeinsam warmhaltet, können in den Schlafräumen die Thermostate schon mal auf Nachttemperatur herunterfahren.

Tür zu!

Die Temperatur in weniger genutzten Räumen zu senken, gehört zu den Basics des Energiesparens. Wichtig dabei ist aber, die Zimmertüren zwischen unterschiedlich temperierten Bereichen in der Wohnung geschlossen zu halten. Das Schlafzimmer bei offener Tür vom Wohnzimmer aus „ein bisschen mitheizen“ zu wollen, macht den Spareffekt zunichte. Schlimmer noch: Ist viel Feuchtigkeit in der Luft, so wird sie von den warmen in die kühleren Räume ziehen. Dort schlägt sich dann an besonders kalten Bauteilen, beispielsweise den Hausecken, nieder. Schimmelpilzen gefällt das


Heizungs-Automatik

Die Heizung runterdrehen, bevor du aus dem Haus oder ins Bett gehst und jedes Mal, wenn gelüftet wird. Das sind alles altbewährte Energiespartipps. Aber wer denkt im Alltag schon jedes Mal daran? Mit programmierbaren Heizkörperthermostaten lässt sich die Zieltemperatur nach Zeitplan einstellen, der Rest erledigt sich von selbst. Manche Modelle erkennen offene Fenster und regeln die Heizung automatisch herunter. Die smarten Sparhelfer kosten ab ca. 40 Euro pro Stück. Einfache Themostate mit Zeitsteuerung gibt es bereits ab 10 Euro.

Das Einsparpotenzial liegt meist bei 10 bis 15 Prozent. Besonders viel sparst du im unsanierten oder nur teilsanierten Altbau, wenn die vorhandenen Thermostate älter als zehn Jahre sind und wenn tagsüber niemand zu Hause ist. Dann kannst du sogar bis zu 30 Prozent Heizkosten sparen.

Putz deine Heizkörper

Unter einer dicken Staubschicht kann die Leistung eines Heizkörpers vermindert sein – um bis zu ein Drittel. Der Griff zu Staubwedel, Sauger und Lappen – einmal vor, einmal nach der Heizperiode – macht sich daher bezahlt. Besonders viel Staub sammelt sich in den Lamellen unter der Gitterabdeckung von Plattenheizkörpern. Hier kannst du die Flusen entfernen, indem du sie mithilfe eines Föhns in Richtung Boden bläst und dort abfängst. Auch Heizkörperventil und Thermostatkopf sollten entstaubt, beziehungsweise feucht abgewischt werden. Angenehmer Nebeneffekt der Reinigungsaktion: Beim Heizen wird weniger Staub aufgewirbelt.

Warm anziehen

Wer bei Minusgraden draußen im kurzen T-Shirt in der Wohnung sitzt, muss sich über eine hohe Heizkostenrechnung wirklich nicht wundern. Wärmer angezogen, hältst du es gut bei ein oder zwei Grad weniger Raumtemperatur aus – das macht sechs bis zwölf Prozent Einsparung aus. Wolle oder dichter Fleece-Stoff halten besonders gut warm, ein Baumwoll-Hoodie kann da nicht ganz mithalten. Geeignete Kleidungsstücke finden sich oft auch in Secondhand-Läden oder bei Kleidertauschpartys. Das ist sparsam und nachhaltig zugleich.

Dicht machen

Gegen Zugluft kommt die beste Heizung nicht an. Einen Spalt zwischen Boden und Wohnungstür kannst du mit einer Bürstendichtung oder der berühmten Stoffschlange schließen. Schwachstellen an Fenstern findest du mit einem einfachen Trick: Klemme ein Stück Papier in den Rahmen und ziehe bei geschlossenem Fenster kräftig daran. Lässt es sich einfach herausziehen, ist das Fenster undicht. Abdichten mit Schaumdichtungsband aus dem Baumarkt spart rund sieben Euro Heizkosten pro Jahr und Fenster. Wenn es stark zieht, sind Vermieter:innen verpflichtet, die Fenster auszubessern oder auszutauschen.

Richtig lüften

Kaum zu glauben, aber wahr: Wer mit ständig gekipptem Fenster lüftet, heizt bis zu 150 Euro jährlich zum Fenster raus – nach Berechnungen, die noch aus Zeiten moderaterer Energiepreise stammen. Weil die Fensternischen beim Dauerlüften verstärkt auskühlen, drohen zudem Feuchtigkeits- und Schimmelschäden. Richtig lüften heißt: Fenster für kurze Zeit weit öffnen (Stoßlüften). Im Winter reichen ca. fünf bis zehn Minuten, in der Übergangszeit 15 bis 20 Minuten für den notwendigen Luftaustausch. Und bitte nicht vergessen, vor dem Lüften die Heizungsthermostate herunterzudrehen (oder diesen Tipp zu beherzigen).

Nicht unterkühlen

Schon ein Grad weniger Raumtemperatur spart rund sechs Prozent Heizenergie. Dennoch lohnt es sich nicht, überall die Thermostate radikal um mehrere Stufen herunterzudrehen. Wenn Räume im Altbau komplett auskühlen, besteht Schimmelgefahr. Außerdem verbraucht es viel Energie, die Räume später wieder aufzuwärmen. Als optimal gelten

  • 20 Grad im Wohnzimmer,
  • 18 Grad in der Küche,
  • 16 bis 17 Grad im Schlafzimmer
  • und ca. 22 Grad im Kinder- und Badezimmer.

Als Energiespar-Challenge kannst du es vielleicht auch mal mit 19 Grad im Wohnzimmer versuchen. Kühler als 15 Grad sollte es auch bei Abwesenheit in keinem Raum sein.

Strom statt Gas?

Heizen mit Strom ist kein Sparmodell – es sei denn, du lebst in einem Haus mit Wärmepumpe oder eigener Photovoltaikanlage. Eine 70-Quadratmeter-Wohnung allein mit Strom aus der Steckdose zu beheizen, ist dagegen mindestens doppelt so teuer wie mit der Gasheizung. Das Verhältnis kann sich verschieben, aber nicht nur die Gas- sondern auch die Strompreise steigen. Sinn macht die Anschaffung eines Elektroheizgeräts nur als Vorsorge für einen kurzfristigen Ausfall der Gasheizung, um dann wenigstens einen Raum warm zu halten. Dafür ist ein ölgefüllter Radiator (ab ca. 100 Euro) besser geeignet als der kleine, laute Heizlüfter für 30 Euro.



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Sparen mit Holz

Zwar haben auch die Preise für Brennholz kräftig angezogen, aber das Naturprodukt ist immer noch deutlich günstiger als Gas. Mit Preisen ab circa 1500 Euro ist die Anschaffung eines effizienten, umweltfreundlichen Kaminofens keine schnelle Lösung für einen Winter, sondern die Investition in eine Zukunft frei von Gas oder Öl. Um in der Mietwohnung einen Ofen aufzustellen, brauchst du eine Genehmigung vom Vermieter. Vorweg muss geklärt werden, ob der vorhandene Schornstein geeignet ist oder ob Umbauten nötig sind, was mit weiteren Kosten verbunden ist. Als Bonus zu einem warmen Kamin gibt’s die unvergleichliche Behaglichkeit eines Holzfeuers.

Heizkörpernischen dämmen

In Wohnungen aus den 1960er- und 1970er-Jahren sind die Heizkörper oft in einer Nische der Außenwand angebracht. Durch die geringe Wandstärke hinter dem Heizkörper ist der Wärmeverlust sehr hoch, es entstehen bis zu 15 Euro Mehrkosten für die Heizung pro Quadratmeter Heizkörpernische im Jahr. Abhilfe schafft eine Dämmung der Nischen mit Hartschaumplatten für ca. 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter Materialkosten. Als DIY-Projekt eignet sich die Maßnahme aber nur bedingt: Bei Fehlern droht Schimmelgefahr. Bevor du etwas unternimmst, sprich mit der Vermieterseite. Oft ist es günstiger, die Heizkörper versetzen und die Nische ausmauern zu lassen.

Geteilte Wohnung, geteilte Kosten

Zusammen ist man nicht nur weniger allein, sondern lebt auch günstiger – insbesondere bei den Heizkosten. Deren Höhe hängt vor allem von der Quadratmeterzahl einer Wohnung ab, denn beheizt werden müssen die Räume unabhängig von der Anzahl der Bewohner:innen. Nur der Warmwasserverbrauch steigt mit der Personenzahl, macht aber im Altbau nur etwa zehn bis zwölf Prozent der Gesamtheizkosten aus. Sucht ihr euch also zu zweit eine gemeinsame Wohnung, könnt ihr eure Heizkosten im günstigsten Fall fast halbieren. Falls sich die Gaspreise im nächsten Jahr tatsächlich verdreifachen sollten, zahlt sich der Umzug schnell aus. Solltest du also eh über das Zusammenziehen nachdenken, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, diesen Traum zu realisieren. 


Die hier enthaltenen Informationen sind unverbindliche Auskünfte (Irrtum vorbehalten).

 

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