Wie viel Haus kann ich mir leisten?

Um eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen, ist ein Baudarlehen genau das Richtige. In diesem Beitrag erfährst du, was ein Baudarlehen ist, wie du das passende Baudarlehen findest, welche Arten es gibt und welche wichtigen Hinweise du beachten solltest.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Baudarlehen kann zum Hausbau, aber auch zum Kauf von Immobilieneigentum genutzt werden.
  • Wähle ein Baudarlehen, das gut zu deinen finanziellen Verhältnissen und deinen Bedürfnissen passt. Wie das aussieht, erfährst du im Gespräch mit deinen Bankberater.
  • Mit dem Baufinanzierungsrechner von ImmoScout24 kannst du verschiedene Baudarlehen berechnen und so schnell das beste Angebot finden.

Was ist ein Baudarlehen?

Ein Darlehen ist eine große finanzielle Summe, die du dir von einem Geldgeber leihst. Darlehen gehören zur Gruppe der Kredite, werden aber meist ausschließlich auf wohnwirtschaftliche Zwecke begrenzt. Du hast vielfältige Einsatzmöglichkeiten bei einem Baudarlehen – anders, als der Name andeutet, musst du den Betrag nicht unbedingt für Hausbau nutzen, sondern kannst auch eine Immobilie finanzieren oder eine Sanierung bezahlen.

Dies sind die Einsatzmöglichkeiten für ein Baudarlehen im Überblick:

  • Neubau: Der Neubau ist eine häufige Nutzung des Baudarlehens. Schon bevor du mit dem Bau deines Traumhauses beginnst, solltest du die entstehenden Baukosten und Nebenkosten genau bestimmen. Dabei hilft dir unser Baufinanzierungsplaner.
  • Kauf einer Eigentumswohnung: Wenn du nicht unbedingt ein Haus möchtest, sondern von einer Wohnung träumst, kannst du dir mit dem Baukredit eine hochwertige Eigentumswohnung leisten.
  • Kauf einer Bestandsimmobilie: Anstatt ein neues Haus zu bauen, kannst du ein bestehendes Haus kaufen. Achte dabei gut auf die Lage, Architektur, Ausstattung und den Zustand, um ein Objekt zu finden, das zu dir passt.
  • Kauf einer Kapitalanlage: Vielleicht hast du schon eine eigene Immobilie und bist auf der Suche nach einer Kapitalanlage – dann kannst du dir mit dem Baudarlehen ein zweites Objekt kaufen und dieses vermieten. Von den Mieteinnahmen zahlst du den Kredit ab und hast nach einiger Zeit zusätzliches Einkommen.
  • Ferienhaus: Ob im Inland oder im Ausland, ein Ferienhaus ist ein schöner Luxus. Du kannst dir sich das Zweitdomizil mit einem Darlehen finanzieren. Dabei wird auf dein bestehendes Objekt eine Grundschuld abgenommen, damit die Bank eine Sicherheit hat.
  • Umbau- und Sanierungsmaßnahmen: Wenn große Arbeiten an deiner Immobilie anstehen, musst du mit hohen Kosten rechnen. Mit dem Baudarlehen kannst du die Änderungen an deiner Bestandsimmobilie finanzieren.

Welche Arten von Baudarlehen gibt es?

Neben dem klassischen Annuitätendarlehen gibt es auch viele andere Varianten zur Immobilienfinanzierung. In diesem Beitrag haben wir dir eine ausführliche Übersicht der verschiedenen Immobiliendarlehen zusammengestellt. Dazu gehört auch das Baudarlehen.

Finde zunächst heraus, um welchen finanziellen Rahmen es dir geht:

  • Für Sanierungsarbeiten benötigst du weniger Kapital und kannst eventuell eine Zusatzförderung durch die KfW-Bank in Anspruch nehmen.
  • Für dein Traumhaus in bester Lage musst du sicherlich eine größere Summe aufnehmen.

In diesem Beitrag erfährst du, wie viel Immobilie du dir leisten kannst. Wichtig ist dabei, deinen finanziellen Spielraum richtig einzuschätzen, damit dein Lebensstandard durch den Hauskauf mit Baudarlehen nicht sinkt.

Die folgenden Arten an Baudarlehen kommen eventuell für dich infrage:

  • Annuitätendarlehen: Dieser klassische Immobilienkredit bietet eine monatliche Rate, die während der ganzen Laufzeit des Darlehens gleich bleibt. So erhältst du viel Sicherheit. Die Zinsbindung kannst du flexibel auswählen. Nach Ablauf der Zinsbindungszeit ist gegebenenfalls eine Anschlussfinanzierung für das Baudarlehen nötig.
  • Anschlussfinanzierung: Wenn dein erstes Baudarlehen abläuft und du noch Schulden hast, kannst du diese mit einer Anschlussfinanzierung decken. Dabei handelt es sich um ein Folgedarlehen für das Baudarlehen.
  • Bauvertrag: Der Bausparvertrag besteht aus einem Sparplan und einem anschließenden Baudarlehen. Du bekommst ein zinsgünstiges Baudarlehen, musst dich aber schon früh für eine Bausparsumme entscheiden. Diese Summe darfst du sowohl zum Hausbau als auch zum Immobilienkauf und für andere wohnwirtschaftliche Zwecke nutzen.
  • KfW-Förderung: Die deutsche Kreditbank für Weiterentwicklung unterstützt dich mit günstigen Konditionen für Baudarlehen beim Hauskauf sowie bei Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten. Insbesondere der Kauf energieeffizienter Immobilien sowie die energetische Sanierung werden finanziell unterstützt.
  • Vollfinanzierung: Wenn du kein Eigenkapital in den Hauskauf einbringen kannst, ist auch eine Vollfinanzierung der Immobilie durch das Baudarlehen möglich. Selbst die Baunebenkosten kann die Bank im Rahmen einer 110-Prozent-Finanzierung für dich tragen. Du hast dabei jedoch deutlich höhere Zinsen als beim Hauskauf mit Eigenkapital.
  • Volltilgerdarlehen: Mit diesem Darlehen erhältst du eine hohe Planungssicherheit. Du weißt genau, in welchem Monat du wie viel bezahlen musst. In einer Niedrigzinsphase kannst du das Darlehen mit einem Bausparvertrag kombinieren, um dir die günstigen Baudarlehenszinsen auch für die Zukunft zu sichern.
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Wichtig: Sondertilgungsrecht

Überlege schon beim Abschluss des Baudarlehens, wie sich die Tilgung gestaltet. Vereinbare ein Sondertilgungsrecht für das Darlehen, um bei unerwartetem Geldfluss einen größeren Teil des Kredits abbezahlen zu können.

Wie finde ich ein passendes Baudarlehen?

Bei der Sichtung der verschiedenen Baudarlehen stellt sich schnell die Frage, welches Baudarlehen zu dir passt. Dies lässt sich nicht pauschal beantworten, aber grundsätzlich kannst du durch einen Vergleich der Angebote sowie gegebenenfalls durch die Beratung eines Experten die richtige Wahl treffen.

Die folgenden Punkte solltest du beim Baugeld beachten:

  • Benötigte Darlehenshöhe
  • Eigenkapital
  • Laufzeit
  • Tilgung pro Monat
  • Ratenhöhe
  • Zinsen des Baudarlehens
  • Entwicklung des Immobilienmarktes

Die Zinssätze für ein Baudarlehen sind aktuell in Deutschland derzeit (Stand August 2020) auf einem sehr niedrigen Stand. Dies bedeutet für dich, dass das Baudarlehen günstiger ist, als es früher war. Somit handelt es sich um einen guten Zeitpunkt für den Hauskauf. Du kannst dir die aktuell geltenden Konditionen übrigens auch mit einem Forward-Darlehen sichern.

Folge diesen Schritten, um das beste Baudarlehen ausfindig zu machen:

Schritt 1: Darlehensbedarf ermitteln

Errechne zunächst, wie hoch dein Eigenkapital ist und in welcher Höhe du dir die monatlichen Raten eines Baudarlehens leisten kannst. Auch die erwarteten Gesamtkosten spielen für dein Budget eine wichtige Rolle. Vergiss nicht die Kaufnebenkosten (Notar, Makler, Grundsteuer etc.), die den Kaufpreis oft um etwa 10 Prozent erhöhen. Aus diesen Berechnungen ergibt sich der Darlehensbetrag, für den du verschiedene Vergleichsangebote einholen kannst.

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Hinweis: Je niedriger der Marktzins, desto länger die Zinsbindung

Beachte dabei, wie lange der Zins jeweils festgeschrieben ist. Je niedriger der aktuelle Marktzins ist, desto länger sollte die Zinsbindung dauern, damit du von den günstigen Konditionen eines Baudarlehens profitierst. Informiere dich zudem über die Tilgung – in diesem Beitrag liest du mehr dazu.



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Schritt 2: Angebote für Baufinanzierung einholen

Das Angebot an verschiedenen Kreditinstituten und Baudarlehen kann auf den ersten Blick überwältigend sein. Triff daher eine Vorauswahl, indem du bei deiner Hausbank anfragst sowie Banken aus deiner Region kontaktierst. Auch Direktbanken und Finanzierungsvermittler helfen dir. Nutze zur ersten Orientierung unseren Finanzierungsrechner, der dir die besten Angebote verschiedener Banken anzeigt.

Gib in den Filteroptionen bei der Suche nach einem Baudarlehen eine feste Darlehenssumme, den Wert der Immobilie, dein Eigenkapital, die Höhe der anfänglichen Tilgung, gewünschte Sondertilgungsoptionen und deine bevorzugte Zinsbindungsfrist an, um objektiv vergleichbare Baudarlehen-Angebote zu erhalten.


Schritt 3: Angebote vergleichen und den Baudarlehensvertrag abschließen

Nach deinen Anfragen und Online-Suchen erhältst du verschiedene Finanzierungsangebote per E-Mail oder per Post. Prüfe, ob sich die Anbieter an deine fixierten Vorgaben gehalten haben.

Dann kannst du die Angebote nach den folgenden wichtigen Kriterien für ein Baudarlehen miteinander vergleichen:

  • Effektiver Jahreszins (inklusive Nebenkosten)
  • Zinsentwicklung des Baudarlehens
  • Bereitstellungszinsen
  • Tilgungsrate
  • Konditionen zu Sondertilgungen
  • Konditionen bei Kündigung des Darlehens

Bevor du dann einen Bausparvertrag oder ein anderes Baudarlehen abschließt, solltest du noch eine Verhandlungsrunde einbauen. Viele Banken zeigen sich verhandlungsbereit, sodass du bessere Konditionen erhalten kannst. Zuletzt unterschreibst du den Baudarlehensvertrag und bist bereit für den Hauskauf!

Welche Hinweise sollte ich beim Baudarlehen beachten?

Damit die Baudarlehen-Berechnung dich zum richtigen Finanzprodukt führt, gibt es einige wichtige Tipps, die du noch beachten solltest. Hier findest du Hinweise, die auf unserer langjährigen Erfahrung beruhen. Zudem leiten wir dich gerne zu den jeweils passenden Ratgeberartikeln weiter.

  • Baudarlehen richtig berechnen: Setz die monatliche Rate am besten etwas unter deinem Budget an, um einen ausreichenden Spielraum zu erhalten. So sind auch Sonderausgaben oder unerwartete Situationen wie eine Arbeitslosigkeit abgedeckt. Tipps zum Baudarlehen für Rentner und für Arbeitslose findest du auf unserer Seite.
  • Passendes Immobiliendarlehen auswählen: Lass dich beim Vergleich der Baudarlehen nicht von bestimmten Angeboten verführen, sondern wähle ein Produkt, das zu deinen Bedürfnissen passt. Im Zweifel hilft ein unabhängiger Berater bei der Entscheidung – wir leiten dich gerne an einen Experten weiter!
  • Beachte deine persönlichen Pläne: Viele Menschen machen den Fehler, beim Abschluss eines Baudarlehens ihre Familienplanung oder andere Lebensumstände nicht zu berücksichtigen. Wenn du zusätzliche Einnahmen oder eine Erbschaft erwartest, kannst du ganz anders planen, als wenn du demnächst Kinder bekommen möchtest oder selbstständig bist.
  • Priorisiere das Eigenkapital: Um die Baudarlehen-Zinsen zu senken, solltest du ein möglichst hohes Eigenkapital einbringen. Als Faustregel gilt, dass du mindestens 10 Prozent der Kaufsumme aufbringen solltest, besser noch 20 Prozent. Zugleich brauchst du noch Rücklagen für unerwartete Situationen, solltest also nicht deine ganzen Ersparnisse in das Baudarlehen investieren.
  • Schnelle Tilgung: Eine schnelle Abzahlung des Darlehens bedeutet, dass du schneller schuldenfrei bist und dein Haus besitzt. Vereinbare zu Anfang eine höhere Tilgung. Insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen ist dies eine gute Strategie. Mehr zur Tilgungsstrategie liest du hier.
hint
Baudarlehen-Umschuldung:

Grundsätzlich kannst du dein Baudarlehen unter Einhaltung der Kündigungsfrist umschulden, um bei einem anderen Anbieter bessere Konditionen zu erhalten. Lies hier mehr zu dieser Strategie für optimierte Baudarlehen-Zinsen.

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