April 2014

Die EZB tut nichts – und das ist gut so

07. April 2014 – Zinskommentar von Steffen Sebastian

Trotz niedriger Inflation hält die EZB die Leitzinsen unverändert. Stattdessen werden neue Instrumente diskutiert.

Die Inflation fiel im März mit 0,5 Prozent nochmals niedriger als im Vormonat aus. Weil es aktuell nichts anderes zu berichten gibt, wird in den Medien die Angst vor der Deflation geschürt. Die EZB folgt diesen Dramatisierungen erwartungsgemäß nicht und hat am turnusgemäßen Zinstermin die historisch niedrigen Leitzinsen nicht noch weiter gesenkt. Die Inflationsentwicklungen seien nicht so weit fortgeschritten, als dass man eine weitere Intervention bereits für dringend erforderlich halte.

Interessant sind aber die Erörterungen über mögliche alternative Maßnahmen. So hält EZB-Präsident Draghi den weiteren Ankauf von Staatsanleihen für eine relevante Option beim Kampf um anhaltende Stabilität. Dies würde die für Baufinanzierungen wichtigen langfristigen Zinsen niedrig halten.

Zinsentwicklung

Bei fünfjähriger Zinsfestschreibung sind nunmehr nahezu unverändert 1,82 Prozent; bei zehn Jahren Festschreibung sind weiterhin 2,35 Prozent zu zahlen. Bei fünfzehn Jahren sinken die Zinsen in den letzten zwei Wochen leicht auf 2,85 Prozent.

Ausblick

Die Inflation bleibt niedrig und die Ankündigungen der EZB deuten eher auf Maßnahmen hin, die im Ergebnis zu weiterhin niedrigen Zinsen führen würden. Insofern sehe ich aktuell keine Anzeichen für eine drohende Zinswende.