Unter einem Festzins wird ein Zinssatz verstanden, der eindeutig in Prozent ausgewiesen ist. Bedeutung hat er nicht nur bei Immobilienfinanzierungen, sondern auch bei der Vermietung von Wohnraum. Hier ist im Kontext dann vom Mietzins die Rede.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wesentliches Merkmal für einen Festzins ist, dass für eine bestimmte Laufzeit der nominale Zins festgeschrieben wird.
  • Die typischen Laufzeiten für Zinsfestschreibungen betragen fünf, zehn und 15 Jahre.

Was ist der Festzins?

Ein Großteil der klassischen Hypothekenkredite, aber auch jene Baudarlehen, sind in der Form eines Festzinsdarlehens gestaltet. Wesentliches Merkmal ist, dass für eine bestimmte Laufzeit der nominale Zins festgeschrieben wird. Dieser Festzins ist gebunden, das heißt er kann während der sogenannten Zinsfestschreibung nicht einseitig verändert werden. Bauherren und Immobilienkäufer erhalten hierdurch eine gute Planungssicherheit. Diese sinkt jedoch, wenn der Tilgungsanteil nur gering ausfällt und die Vereinbarung beispielsweise zur Niedrigzinsphase abgeschlossen wurde. Die nötige Anschlussfinanzierung wäre oftmals nur mit entsprechendem Aufschlag zu bekommen. Die typischen Laufzeiten für Zinsfestschreibungen betragen fünf, zehn und 15 Jahre. Je nach Bank werden jedoch auch bis zu 30 Jahre Laufzeit angeboten, der Aufschlag liegt dann jedoch bei mehr als einem Prozentpunkt.

So wirkt der Festzins bei Kapitalanlagen

Die Rendite einer Kapitalanlage kann durch Festzinsen genau bestimmt werden. Belohnt wird hier seitens der Bank die Verpflichtung, über einen gewissen Zeitraum etwas anzusparen und zu halten. Das sogenannte Festzinssparen wird üblicherweise auf Laufzeiten zwischen ein und drei Jahren gesetzt. Von vornherein steht der Zinsertrag fest, also die Rendite der Kapitalanlage. Andererseits wird auch bei Flex-Sparprodukten mit dem Festzins gearbeitet, wenn auch leicht abgewandelt. Hier wird eine feste Verzinsung in Abhängigkeit zur vereinbarten Laufzeit zugesichert. Zusätzlich kommen gewisse Bonuszahlungen ab einem vorher bestimmten Zeitpunkt hinzu, und zwar auf die Einzahlungen ab diesem Moment. Hier entsteht ein Zinseszinseffekt, der bei börsengehandelten Papieren zum Teil ebenso möglich ist. Einziger Unterschied ist lediglich, dass die Höhe und die tatsächliche Zahlung des Bonus von der Wertentwicklung eines Referenzwertes abhängig gemacht werden. Die Kapitaleinlage sowie der Festzins wären dabei zum Laufzeitende garantiert, unterliegen währenddessen aber den Schwankungen des Marktes.

Wie wird die Anschlussfinanzierung geplant?

Die Anlage auf einem Festgeldkonto bindet das Kapital, die Rendite dieser Geldanlage ist von Anfang an bekannt. Verändert sich der Markt währenddessen positiv, sind Anleger häufig an den Vertrag gebunden. Nur in Ausnahmefällen ist der Ausstieg zu hohen Vorfälligkeitsentschädigungen möglich. Stattdessen ist es empfehlenswert, so lange Zinsfestschreibungen wie möglich zu vereinbaren. Allerdings nur dann, wenn zur Niedrigzinsphase abgeschlossen wurde. Zugleich würden Abschlusskosten für einen neuen Vertrag, Verwaltungskosten oder auch Gebühren für neue Sicherheiten wegfallen. Sind Sondertilgungen geplant, empfiehlt sich jedoch eine mittlere Laufzeit und eine ebenso mittlere Tilgungsrate. So bleiben Bauherren flexibel und behalten die Laufzeit unter Kontrolle.


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